Am nächsten
Morgen kam dann zum Glück die Sonne wieder heraus. Nach einem
Frühstück im Bett entschied ich mich, da die letzte Dusche schon
etwas her war und ich auch mal in einem neuseeländischen See
schwimmen wollte, in den eisigen Lake Wanaka zu springen. Die
Temperatur des Wassers war so extrem kalt, dass mein Erfrischungsbad
allerdings nur einige Sekunden dauerte. Ich fühlte mich dennoch
wieder frisch. Pia hat das Zuschauen gereicht und mir lieber mein
Handtuch gehalten.
Unsere Reise
führte uns dann durch eine wunderschöne Seen- und Berglandschaft
zum eigentlich Ort Wanaka, welcher am südlichen Ende des Sees
liegt. Dort angekommen mussten wir erst einmal eine Bücherei
aufsuchen um Kamera-Akku, Laptop, etc. aufzuladen. Das ist immer eine
eher nervige Sache, da man eine Stunde oder länger rumsitzen muss
und sich langweilt.
Danach konnten wir
es uns aber direkt am See gemütlich machen und ein leckeres,
selbstgemachtes Thunfischbaguette genießen. Der Blick auf den See
machte das Baguette noch leckerer. Anschließend bummelten wir noch
ein kleines bisschen durch Wanaka und schauten uns die kleinen
Lädchen an. Unser Fazit: Wanaka ist ein kleines aber sehr schönes
und gemütliches Örtchen mit wunderschöner Umgebung.
Wir wollten wie
immer gerne vor Einbruch der Dunkelheit unseren Schlafplatz
erreichen, sodass wir uns auf den Weg machten um die Nacht auf einem
Freedom Campingplatz zwischen Wanaka und Cromwell zu verbringen. Mal
wieder konnten wir direkt an einem See mit sehr schöner Aussicht
schlafen.
Am nächsten
morgen wartete dann aber die nächste böse Überraschung auf uns.
Drei mal dürft ihr raten worum es sich handelt...!? Richtig, unser
Auto. Es wollte nicht mehr starten, da es offensichtlich zu kalt war.
Wir hatten immer Probleme mit dem Starten des Autos am Morgen,
weshalb wir aber noch vor kurzem brandneue Glowplugs (Zündkerzen)
bekommen hatte. Sie halfen aber leider nicht... Nach öfterem
versuchen das Auto zu starten gab auch unsere Batterie langsam den
Geist auf, sodass es nicht den Anschein machte, dass wir das Auto
noch einmal anbekommen würden. Nachdem drei reisende Engländer
versucht hatten uns Starthilfe zu geben war schnell klar, dass
professionelle Hilfe her musste.
Die sehr netten
Engländer fuhren also weiter zum nächsten Ort, Cromwell, um dort
für uns einen Mechaniker ausfindig zu machen und Hilfe zu schicken.
In der Zwischenzeit dachten wir uns, dass wir die Zeit nutzen könnten
und schon mal Spagetti Bolognese kochen könnten. Unser Pech hielt
allerdings an und nach kurzer Zeit ging der Kocher aus. Unsere große
Gasflasche war anscheinend leer... Also mussten wir die noch harten
Nudeln und das quasi noch rohe Fleisch wieder einpacken.
Nach einem kurzen
Telefonart, war der alte Ross dann aber auch schnell zur Stelle.
Er machte ein paar
versuche mit dem Auto, doch es dauerte nicht lange, da stand unser
Pajero auf dem Abschleppwagen... Unsere Fahrt nach Cromwell verlief
also etwas anders als geplant, doch der nette Ross hat sich auch als
Touristenführer bewiesen und uns unterwegs einiges über die Gegend
erzählt. Es war also doch auch irgendwie nett :)
Bei der Werkstatt
nahmen sie unser Auto dann etwas genauer unter die Lupe und haben es
auch wieder ans Laufen bekommen. Eine richtig gute Lösung für uns
gab es aber leider nicht.
Sie gaben uns also
zwei Möglichkeiten: Entweder eine weitere teure Reparatur, oder die
billige Variante, mit der wir auf jeden Fall die letzten drei Wochen
keine Probleme mehr mit dem Starten haben sollten. Wir entschieden
uns natürlich für die billige und kauften für 20 Dollar ein
sogenanntes „Easy start“-Spray, welches wir seit dem jeden Morgen
beim zünden in den Luftfilter sprühen, woraufhin der Motor direkt
anspringt. Ein echtes Wundermittel... hätte uns da mal früher
jemand drauf gebracht.
Das ganze kostete
uns fast den ganzen Tag, sodass wir entschieden nicht mehr nach
Queenstown zu fahren sondern eine Nacht in Cromwell zu verbringen.
Vom Mechaniker hatten wir noch einen Tipp für einen kostenlosen
Schlafplatz bekommen. Dieser war nicht weit von der „City“
entfernt, aber auch sehr schön am See gelegen. Da wir unsere
Gasflasche für wenig Geld an einer Tankstelle aufgefüllt hatten,
konnten wir dann doch noch unser Essen zu Ende kochen. Um unseren
Pechtag perfekt zu machen, landeten die Hälfte der Spagetti beim
abgießen im Dreck. Zum Glück hatten wir aber noch welche, sodass
wir letztendlich doch noch unsere Mahlzeit genießen konnten...;)
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Cromwell |