Am nächsten
Morgen klingelte der Wecker sehr früh. Wir wollten so gegen Mittag
in Te Puna bei unserer neuen Arbeitsstelle sein, um alles zu regeln.
200km hatten wir aber noch vor uns... Ausgestattet mit Bargeld und
einem leckeren Kaffe haben wir ein letztes Mal Auckland über den
Motorway 1 verlassen :) Nach knappen 3 Stunden sind wir endlich in Te
Puna angekommen und haben die Farm schnell gefunden. Bei DMS
Progrowers angekommen haben wir Formulare ausgefüllt und alles
abgeklärt und da war er: unser Job :) Ich sollte am 18.03. schon
einmal eingearbeitet werden und alles weitere würden wir dann
erfahren. Wir werden in einem Kiwi-Packhouse arbeiten und im Grunde
genommen das gleiche machen wie in Australien auch schon. Felix wird
als sogenannter Stacker arbeiten und Kiwi-Kartons auf Paletten
stapeln und ich werde am Fließband stehen und die Kiwis sortieren.
Genaueres können wir dann bald berichten ;)
Mit dem sicheren
Job in der Tasche haben wir uns erstmal ins allzu gut bekannte
Bayfair Shoppingcentre in Mount Maunganui begeben :) Dort haben wir
uns ein leckeres Mittagessen gegönnt und waren ein bisschen shoppen
:) Danach waren wir noch einkaufen und haben den Abend am Mount verbracht. Felix war ein bisschen fischen und eigentlich
wollten wir uns noch mit Doug treffen, was dann leider doch nicht
geklappt hat. So haben wir dann den Abend ausklingen lassen und haben
endlich mal wieder am Blake Park in Mount Maunganui geschlafen.
Eigentlich wollten
wir am nächsten Tag unsere Reise fortsetzen, um noch so viel wie
möglich von der Nordinsel zu sehen bevor wir anfangen müssen zu
arbeiten. Aber das Gefühl endlich mal wieder irgendwo angekommen zu
sein hat uns keine andere Wahl gelassen als doch noch ein bisschen
Zeit in Mount Maunganui und Tauranga zu verbringen. Morgens waren wir
am Strand und mittags haben wir uns auf den Weg nach Papamoa gemacht,
einem kleinen Städtchen 10 Minuten von Mount Maunganui entfernt.
Dort hat es uns aber nicht besonders gut gefallen, sodass wir uns
schnell auf den Rückweg gemacht haben. Nach einem Mittagssnack im
Bayfair ging es nach Tauranga. Dort waren wir in der Innenstadt und
sind beide unseren eigenen Interessen nachgegangen. Danach haben wir
den Abend in Hafen von Tauranga verbracht, haben das Auto mal
ordentlich aufgeräumt und Felix war ein bisschen fischen.
Am nächsten
Morgen war es mal wieder Zeit für die Bücherei, um unsere Akkus
aufzuladen. Lust weiterzufahren hatten wir irgendwie immer noch nicht
und nach fast 7 langen Wochen war DER Tag gekommen: eine neue Gitarre
für Felix musste her. Also wurde ich mit einem Kaffe ausgestattet,
um die Zeit in den Gitarrenläden ruhig zu sein :D Der erste
Gitarrenladen hatte aber irgendwie nicht das richtige, sodass wir
erst einmal was gegessen haben bevor es dann zum „Rockshop“ ging
;) Dort vielen direkt 2 Gitarren in die engere Auswahl und eine ist
es dann letztendlich geworden :) Danach wollte ich noch zu einem
Buchladen, der leider nicht mehr existierte... Also haben wir den
Abend am Strand verbracht. Die Kälte trieb uns aber ziemlich schnell
wieder ins Auto, aber auch dort kann man es sich ja gemütlich machen
:)
Am nächsten Tag
wollten wir unsere Reise dann aber doch fortsetzen, aber vorher war
noch einiges zu erledigen ;) Am späten Nachmittag sond wir dann aber
doch noch im 80km entfernten Whakatane angekommen und konnten dort
sogar duschen und fischen ;) Danach sind wir doch noch ein paar
Kilometer weitergefahren, um die lange Route des nächsten Tages
etwas abzukürzen. In Opotiki haben wir am Wasser etwas leckeres
gekocht und dort den Abend verbracht. An einem Rugby Feld haben wir
die Nacht verbracht und morgens sind wie wieder zum Wasser gefahren.
Nach dem Frühstück ist uns ein Fisch im Wasser aufgefallen, der
anscheinend schon halb tot war. Um ihn von seinem Leiden zu befreien
haben wir ihn in einer komplizierten Rettungsaktion aus dem Wasser
gefischt und ihn liebevoll in unsere Fisch-Kühlbox gelegt. Dort hat
Willi ein paar Stunden verbracht bevor er als Köder zum Fischen
verbraucht wurde ;) Bevor es weiter gehen konnte mussten wir mal
wieder unsere Dieselsteuer bezahlen, diesemal rechtzeitig ;) Als ob
wir es nicht geahnt hätten, kamen wir hinter der Stadt auch direkt
in Polizeikontrolle Nummer 4. Dort waren wir aber relativ schnell
durch und konnten uns auf eine lange Reise begeben. Nach einer
Mittagspause am Strand ging es los zum Endspurt. Unser Ziel war das
East Cape, dem östlichsten Punkt Neuseelands. Von Te Araroa haben
wir uns eine 20km lange Huckelpiste begeben und nach nicht
allzulanger Zeit kamen wir am Cape an. Wir hatten erwartet, dass
es nicht so touristisch sein würde wie am Cape Reinga, aber das wir
dort die einzigen sein würden hat uns dann doch überrascht. Zum
Leuchtturm mussten wir 20 min einen Berg hochlaufen, aber es hat sich
gelohnt :) Auf dem Rückweg kam uns dann am Auto doch noch jemand
entgegen und natürlich, wie könnte es auch anders sein, waren es
auch deutsche :D Auf dem Rückweg nach Te Araroa haben wir überlegt,
wo wir die Nacht verbringen würden und haben schon mit dem Gedanken
gespielt, noch bis in die nächst größere Stadt Gisborne zu fahren.
Wir wollten erstmal gucken wie weit wir kommen würden und dann
spontan gucken wo wir schlafen. Aber weit sind wir nicht mehr
gekommen :D Nach ein paar Kilometern Highway haben wir nur noch einen
lauten Knall gehört und nach ein paar Sekunden standen wir auch
schon am Straßenrand... Ich dachte schon es wäre ein Reifen
geplatzt, aber immerhin war nur der Mantel vom Reifen abgeplatzt...
Reifen hin oder her, es war ja schon der Ersatzreifen. Dieser war
anscheinend noch älter als alle anderen Reifen und unser Plan einen
neuen Ersatzreifen anzuschaffen wenn wir arbeiten, stellte sich in
dem Moment als scheiß Plan heraus :D Mitten in der Pampa hatten wir
keine andere Möglichkeit als mit Warnblicklicht bei 20km/h die 7
Kilometer ins nächste Dörfchen Ruatoria zurückzulegen. Mit
klapperndem Mantel und der Angst, dass der Reifen jede Sekunde
platzen könnte, kamen wir aber doch noch heile dort an. An einer
Tankstelle sollte es ein Servicecentre geben, aber ob dieses an einem
Freitagabend noch geöffnet hatte, stand noch in den Sternen.
Besagtes Servicecentre haben wir erst gar nicht gefunden. Aber an
einer kleinen Tankstelle gab uns ein Mann die Adresse vom einzigen
Mechaniker im Dorf. Dort angekommen konnten wir unser Glück kaum
fassen! Mit dem komplett kaputten Ersatzreifen konnte auch der
Mechaniker nichts mehr anfangen, aber der platte Reifen, den wir ein
paar Tage zu vor ausgewechselt hatten, war ziemlich schnell
repariert. Damit sollten wir noch nach Gisborne kommen und dort den
Reifen austauschen. Aber die Dämmerung hatte bereits schon
eingesetzt, sodass wir es nur noch bis zu Tokomaru Bay geschafft
haben. Dort haben wir direkt am Strand unter einem wunderschönen
Sternenhimmel geschlafen ;)
Am nächsten sind
wir in eisiger Kälte früh aufgestanden und haben uns auf den Weg
nach Gisborne gemacht. Dort haben wir eine Werkstatt aufgesucht, um
unseren Reifen auswechseln zu lassen. Nach einer halben Stunde waren
wir zwar um 190$ ärmer aber der niegelnagel neue Reifen sollte uns
keine Probleme mehr bereiten ;) Anschließend sind wir ein bisschen
durch die City von Gisborne gelaufen und haben auf einem Markt eine
leckere französiche Galette gegessen. Zm Abschied von Gisborne waren
wir noch auf auf dem lokalen Berg und haben uns die Stadt einmal von
oben angeguckt. Nach einem kurzen Einkauf steuerten wir unser
Tagesziel an: den kostenlosen Campingplatz in Mahia. Dort haben wir
uns einen entspannten Tag auf besagtem Campingplatz direkt am Strand
gemacht. Natürlich waren wir dort nicht die einzigen deutschen, aber
die 2 Familien waren vor 10 Jahren nach Neuseeland ausgewandert und
verbrachten dort nur ihr Wochenende. Abends wurden wir von diesen zu
einem leckeren Abendessen eingeladen, wozu wir natürlich nicht nein
sagten ;)
Am nächsten Tag
haben wir uns nach dem Frühstück langsam auf den Weg gemacht und
den Vormittag damit verbracht an 2 verschiedenen Stellen zu angeln.
Nachmittags haben wi runs dann auf die Weiterfahrt nach Wairoa
gemacht. Dort wollten wir eigentlich die Nacht verbringen. Allerdings
hat es uns dort nicht besonders gut gefallen, sodass wir nach einem
leckeren Essen doch noch weitergefahren sind. Unser Ziel war ein
„Low-Cost-Campingplatz“ direkt am Lake Tutira. Dort angekommen
waren wir überglücklich doch noch weitergefahren zu sein. Wir
konnten direkt am See parken und uns einen gemütlichen Abend mit
Lagerfeuer am Wasser machen :)
Am nächsten Tag
standen die beiden Städte Napier und Hastings auf dem Programm. In
Napier konnten wir endlich mal wieder warm duschen und nach einem
Mittagessen haben wir uns auf den Weg zum Cape Kidnappers gemacht.
Die Touren waren uns aber zu teuer, sodass wir dort nur am Strand ein
bisschen Pause gemacht haben. Uns war allerdings beiden nicht nach
Städtebesichtigung, sodass wir in Hastings nur noch einkaufen waren
und uns dann direkt auf den Weg Richtung Taupo gemacht haben. Ich
hatte aber keine Lust die ganze Strecke noch durchzufahren. Deswegen
haben wir einen die kostenlose „Glenfalls Campsite“ angesteuert
und wurden von einem wunderschönen Platz am kristallklaren Mohaka
River überrascht. Dort haben wir uns einen schönen Abend und auch
noch einen gemütlichen Vormittag gemacht :) Mittags haben wir uns
dann aber doch noch auf den Weg nach Taupo gemacht. Der Lake Taupo
ist der größte See Neuseelands und wenn mich meine Augen nicht
täsuchen um einiges größer als Auckland ;) Nach einem Picknick am
See haben wir uns noch die Stadt und den Hafen angeschaut bevor es
zum Supermarkt und zum Schlafplatz ging. Der Schlafplatz war nur
einige Minuten außerhalb von Taupo und direkt am Waikato River,
welcher aus dem Lake Taupo entspringt. Dort haben wir uns etwas
gekocht, was gespielt und einen entspannten Abend verbracht.
Am nächsten
Morgen verbrachten wir mal wieder etwas Zeit in der Bücherei, um
unsere Akkus aufzuladen. Danach waren wir in der Stadt etwas essen
und haben uns danach im Lake Taupo abgekühlt :) Nach einem kleinen
Einkauf haben wir uns von einem Lookout aus Taupo von oben angeschaut
und uns danach auf den Weg zu den Huka Falls gemacht. Diese
Strömungen und der Wasserfall liegen auch im Waikato River und haben
uns ziemlich beeindruckt :) Im Gebiet von Taupo und Rotorua gab es
früher eine sehr große Vulkanaktivität und heute noch sieht man
diese Aktivität. In manchen Gegenden kann der Boden bis zu 100°C
heiß werden, es dampft aus der Erde oder der Schlamm brodelt vor
sich hin. Eines dieser Gebiete wollten wir uns nach den Huka Falls
noch anschauen, doch wir waren leider zu spät und es war schon
geschlossen, sodass wir diese Besichtigung auf den nächsten Tag
verschoben haben. Also sind wir wieder zurück zu dem leider etwas
überfüllten Schlafplatz am Waikato River gefahren und haben dort
den Abend verbracht. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich schon
weiterreisen, aber uns war beiden eher nach einem entspannten Tag,
sodass wir unseren Aufenthalt rund um Taupo doch noch etwas
ausgedehnt haben. Am Schlafplatz wimmelte es von Backpackern und als
3 anfingen sich an einem langen Seil ins Wasser platschen zu lassen,
hielt es Felix natürlich nicht lange auf seinem Stuhl. Der Fluss war
zwar ziemlich kalt aber nach dem ganzen Spaß wurde er zu einer
großen Badewanne umfunktioniert und jeder rückte mit Shampoo und
Duschzeug an, um im See zu duschen :D Mittags haben wir uns dann aber
doch noch auf den Weg
gemacht und waren erst einmal in der Stadt
bummeln bevor wir uns auf den Weg zu besagtem Gebiet „Craters of
the Moon“ gemacht haben. Dort hat es überall aus der erde gedampft
und auch Schlamm konnten wir brodeln sehen. Danach haben wir uns noch
auf den Weg zum Wirakei Valley Park gemacht, um uns ein anderes
dampfendes Gebiet anzuschauen. Unser Reiseführer hatte uns leider
nicht über den Eintrittspreis informiert, aber der nette Besitzer
hatte eine kleine Aufgabe für uns, sodass wir den Park umsonst
besichtigen konnten. Gott sei Dank, denn dafür Geld zu bezahlen,
wäre ziemlich blöd gewesen. Es war leider nicht so besonders
spektakulär. Dampf kam zwar auch aus der Erde aber im Grunde
genommen war es nichts anderes als beim Crater of the Moon.
Glücklicherweise hat Felix einen Anhänger voll Holz gestapelt und
wir konnten 20$ sparen ;) Für die ganzen Tiere vorm Eingan hat sich
der Weg dorthin aber doch gelohnt ;) Danach haben wir uns wieder auf
den Weg zum Schlafplatz im River gemacht.
Nach einem
Frühstück mit Entenbabys haben wir es dann aber doch noch geschafft
endlich weiter zu reisen. Unser erstes Zeil war das Thermalgebiet um
Wai-o-Tapu. Dort wollten wir uns ein weiteres faszinierendes aktives
Gebiet anschauen. Letztendlich hätten wir uns die beiden Ausflüge
vom Vortag sparen können, aber so wussten wir richtig zu schätzen
wie unglaublich spektakulär Wai-o-Tapu ist :) Nach einem 2-stündigen
Rundgang und hundert Fotos später haben wir uns auf den Weg ins
stinkende Rotorua gemacht. Dort stinkt es wirklich! Durch die ganze
Aktivität wird unheimlich viel Schwefel freigesetzt, welcher in der
ganzen Stadt für einen unüberriechbaren „faule-Eier-Geruch“
sorgt ;) Wir haben uns in der Stadt ein wenig umgesehen und uns ein
Maori-Dorf angeschaut, aber so langsam hatten wir genug vom vielen
reisen und fahren sodass wir entschieden noch an diesem Tag nach Mt.
Maunganui und Tauranga zurückzukehren, um dort die Zeit zu genießen
bis unser Job anfangen würde. Unseren ersten Abend zurück
verbrachten wir in einem netten Strandkaffee mit heißer Schokolade
und Kniffel :) Und damit war die Reisezeit erst einmal für längere
Zeit vorbei!
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die Küste entlang zum East Cape |
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das East Cape |
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der östlichste Punkt Neuseelands :) |
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Tokomaru Bay |
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Mantel abgeplatzt... |
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Mahia |
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Lake Tutira |
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Lagerfeuer :) |
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Glenfalls Campsite am Waikato River |
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MÄÄÄH! |
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Lake Taupo |
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Huka Falls :) |
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Schlafplatz am River in Taupo |
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Crater of the Moon |
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Frühstück mit Entenbabys |
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Tarzan! |
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Wai-o-Tapu |
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brodelnd bei 100° |
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Champagne Pool |
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das Teufelsbad ;) |
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Maori-Dorf in Rotorua |
Schön, mal wieder etwas von Euch zu lesen! Wir wünschen Euch ein möglichst angenehmes Arbeiten!
AntwortenLöschenLiebste Grüße von Jutta und Micha