Freitag, 28. März 2014

Die Ostküste der Nordinsel: 03.-14.03.2013

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker sehr früh. Wir wollten so gegen Mittag in Te Puna bei unserer neuen Arbeitsstelle sein, um alles zu regeln. 200km hatten wir aber noch vor uns... Ausgestattet mit Bargeld und einem leckeren Kaffe haben wir ein letztes Mal Auckland über den Motorway 1 verlassen :) Nach knappen 3 Stunden sind wir endlich in Te Puna angekommen und haben die Farm schnell gefunden. Bei DMS Progrowers angekommen haben wir Formulare ausgefüllt und alles abgeklärt und da war er: unser Job :) Ich sollte am 18.03. schon einmal eingearbeitet werden und alles weitere würden wir dann erfahren. Wir werden in einem Kiwi-Packhouse arbeiten und im Grunde genommen das gleiche machen wie in Australien auch schon. Felix wird als sogenannter Stacker arbeiten und Kiwi-Kartons auf Paletten stapeln und ich werde am Fließband stehen und die Kiwis sortieren. Genaueres können wir dann bald berichten ;)
Mit dem sicheren Job in der Tasche haben wir uns erstmal ins allzu gut bekannte Bayfair Shoppingcentre in Mount Maunganui begeben :) Dort haben wir uns ein leckeres Mittagessen gegönnt und waren ein bisschen shoppen :) Danach waren wir noch einkaufen und haben den Abend am Mount verbracht. Felix war ein bisschen fischen und eigentlich wollten wir uns noch mit Doug treffen, was dann leider doch nicht geklappt hat. So haben wir dann den Abend ausklingen lassen und haben endlich mal wieder am Blake Park in Mount Maunganui geschlafen.
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag unsere Reise fortsetzen, um noch so viel wie möglich von der Nordinsel zu sehen bevor wir anfangen müssen zu arbeiten. Aber das Gefühl endlich mal wieder irgendwo angekommen zu sein hat uns keine andere Wahl gelassen als doch noch ein bisschen Zeit in Mount Maunganui und Tauranga zu verbringen. Morgens waren wir am Strand und mittags haben wir uns auf den Weg nach Papamoa gemacht, einem kleinen Städtchen 10 Minuten von Mount Maunganui entfernt. Dort hat es uns aber nicht besonders gut gefallen, sodass wir uns schnell auf den Rückweg gemacht haben. Nach einem Mittagssnack im Bayfair ging es nach Tauranga. Dort waren wir in der Innenstadt und sind beide unseren eigenen Interessen nachgegangen. Danach haben wir den Abend in Hafen von Tauranga verbracht, haben das Auto mal ordentlich aufgeräumt und Felix war ein bisschen fischen.
Am nächsten Morgen war es mal wieder Zeit für die Bücherei, um unsere Akkus aufzuladen. Lust weiterzufahren hatten wir irgendwie immer noch nicht und nach fast 7 langen Wochen war DER Tag gekommen: eine neue Gitarre für Felix musste her. Also wurde ich mit einem Kaffe ausgestattet, um die Zeit in den Gitarrenläden ruhig zu sein :D Der erste Gitarrenladen hatte aber irgendwie nicht das richtige, sodass wir erst einmal was gegessen haben bevor es dann zum „Rockshop“ ging ;) Dort vielen direkt 2 Gitarren in die engere Auswahl und eine ist es dann letztendlich geworden :) Danach wollte ich noch zu einem Buchladen, der leider nicht mehr existierte... Also haben wir den Abend am Strand verbracht. Die Kälte trieb uns aber ziemlich schnell wieder ins Auto, aber auch dort kann man es sich ja gemütlich machen :)
Am nächsten Tag wollten wir unsere Reise dann aber doch fortsetzen, aber vorher war noch einiges zu erledigen ;) Am späten Nachmittag sond wir dann aber doch noch im 80km entfernten Whakatane angekommen und konnten dort sogar duschen und fischen ;) Danach sind wir doch noch ein paar Kilometer weitergefahren, um die lange Route des nächsten Tages etwas abzukürzen. In Opotiki haben wir am Wasser etwas leckeres gekocht und dort den Abend verbracht. An einem Rugby Feld haben wir die Nacht verbracht und morgens sind wie wieder zum Wasser gefahren. Nach dem Frühstück ist uns ein Fisch im Wasser aufgefallen, der anscheinend schon halb tot war. Um ihn von seinem Leiden zu befreien haben wir ihn in einer komplizierten Rettungsaktion aus dem Wasser gefischt und ihn liebevoll in unsere Fisch-Kühlbox gelegt. Dort hat Willi ein paar Stunden verbracht bevor er als Köder zum Fischen verbraucht wurde ;) Bevor es weiter gehen konnte mussten wir mal wieder unsere Dieselsteuer bezahlen, diesemal rechtzeitig ;) Als ob wir es nicht geahnt hätten, kamen wir hinter der Stadt auch direkt in Polizeikontrolle Nummer 4. Dort waren wir aber relativ schnell durch und konnten uns auf eine lange Reise begeben. Nach einer Mittagspause am Strand ging es los zum Endspurt. Unser Ziel war das East Cape, dem östlichsten Punkt Neuseelands. Von Te Araroa haben wir uns eine 20km lange Huckelpiste begeben und nach nicht allzulanger Zeit kamen wir am Cape an. Wir hatten erwartet, dass es nicht so touristisch sein würde wie am Cape Reinga, aber das wir dort die einzigen sein würden hat uns dann doch überrascht. Zum Leuchtturm mussten wir 20 min einen Berg hochlaufen, aber es hat sich gelohnt :) Auf dem Rückweg kam uns dann am Auto doch noch jemand entgegen und natürlich, wie könnte es auch anders sein, waren es auch deutsche :D Auf dem Rückweg nach Te Araroa haben wir überlegt, wo wir die Nacht verbringen würden und haben schon mit dem Gedanken gespielt, noch bis in die nächst größere Stadt Gisborne zu fahren. Wir wollten erstmal gucken wie weit wir kommen würden und dann spontan gucken wo wir schlafen. Aber weit sind wir nicht mehr gekommen :D Nach ein paar Kilometern Highway haben wir nur noch einen lauten Knall gehört und nach ein paar Sekunden standen wir auch schon am Straßenrand... Ich dachte schon es wäre ein Reifen geplatzt, aber immerhin war nur der Mantel vom Reifen abgeplatzt... Reifen hin oder her, es war ja schon der Ersatzreifen. Dieser war anscheinend noch älter als alle anderen Reifen und unser Plan einen neuen Ersatzreifen anzuschaffen wenn wir arbeiten, stellte sich in dem Moment als scheiß Plan heraus :D Mitten in der Pampa hatten wir keine andere Möglichkeit als mit Warnblicklicht bei 20km/h die 7 Kilometer ins nächste Dörfchen Ruatoria zurückzulegen. Mit klapperndem Mantel und der Angst, dass der Reifen jede Sekunde platzen könnte, kamen wir aber doch noch heile dort an. An einer Tankstelle sollte es ein Servicecentre geben, aber ob dieses an einem Freitagabend noch geöffnet hatte, stand noch in den Sternen. Besagtes Servicecentre haben wir erst gar nicht gefunden. Aber an einer kleinen Tankstelle gab uns ein Mann die Adresse vom einzigen Mechaniker im Dorf. Dort angekommen konnten wir unser Glück kaum fassen! Mit dem komplett kaputten Ersatzreifen konnte auch der Mechaniker nichts mehr anfangen, aber der platte Reifen, den wir ein paar Tage zu vor ausgewechselt hatten, war ziemlich schnell repariert. Damit sollten wir noch nach Gisborne kommen und dort den Reifen austauschen. Aber die Dämmerung hatte bereits schon eingesetzt, sodass wir es nur noch bis zu Tokomaru Bay geschafft haben. Dort haben wir direkt am Strand unter einem wunderschönen Sternenhimmel geschlafen ;)
Am nächsten sind wir in eisiger Kälte früh aufgestanden und haben uns auf den Weg nach Gisborne gemacht. Dort haben wir eine Werkstatt aufgesucht, um unseren Reifen auswechseln zu lassen. Nach einer halben Stunde waren wir zwar um 190$ ärmer aber der niegelnagel neue Reifen sollte uns keine Probleme mehr bereiten ;) Anschließend sind wir ein bisschen durch die City von Gisborne gelaufen und haben auf einem Markt eine leckere französiche Galette gegessen. Zm Abschied von Gisborne waren wir noch auf auf dem lokalen Berg und haben uns die Stadt einmal von oben angeguckt. Nach einem kurzen Einkauf steuerten wir unser Tagesziel an: den kostenlosen Campingplatz in Mahia. Dort haben wir uns einen entspannten Tag auf besagtem Campingplatz direkt am Strand gemacht. Natürlich waren wir dort nicht die einzigen deutschen, aber die 2 Familien waren vor 10 Jahren nach Neuseeland ausgewandert und verbrachten dort nur ihr Wochenende. Abends wurden wir von diesen zu einem leckeren Abendessen eingeladen, wozu wir natürlich nicht nein sagten ;)
Am nächsten Tag haben wir uns nach dem Frühstück langsam auf den Weg gemacht und den Vormittag damit verbracht an 2 verschiedenen Stellen zu angeln. Nachmittags haben wi runs dann auf die Weiterfahrt nach Wairoa gemacht. Dort wollten wir eigentlich die Nacht verbringen. Allerdings hat es uns dort nicht besonders gut gefallen, sodass wir nach einem leckeren Essen doch noch weitergefahren sind. Unser Ziel war ein „Low-Cost-Campingplatz“ direkt am Lake Tutira. Dort angekommen waren wir überglücklich doch noch weitergefahren zu sein. Wir konnten direkt am See parken und uns einen gemütlichen Abend mit Lagerfeuer am Wasser machen :)
Am nächsten Tag standen die beiden Städte Napier und Hastings auf dem Programm. In Napier konnten wir endlich mal wieder warm duschen und nach einem Mittagessen haben wir uns auf den Weg zum Cape Kidnappers gemacht. Die Touren waren uns aber zu teuer, sodass wir dort nur am Strand ein bisschen Pause gemacht haben. Uns war allerdings beiden nicht nach Städtebesichtigung, sodass wir in Hastings nur noch einkaufen waren und uns dann direkt auf den Weg Richtung Taupo gemacht haben. Ich hatte aber keine Lust die ganze Strecke noch durchzufahren. Deswegen haben wir einen die kostenlose „Glenfalls Campsite“ angesteuert und wurden von einem wunderschönen Platz am kristallklaren Mohaka River überrascht. Dort haben wir uns einen schönen Abend und auch noch einen gemütlichen Vormittag gemacht :) Mittags haben wir uns dann aber doch noch auf den Weg nach Taupo gemacht. Der Lake Taupo ist der größte See Neuseelands und wenn mich meine Augen nicht täsuchen um einiges größer als Auckland ;) Nach einem Picknick am See haben wir uns noch die Stadt und den Hafen angeschaut bevor es zum Supermarkt und zum Schlafplatz ging. Der Schlafplatz war nur einige Minuten außerhalb von Taupo und direkt am Waikato River, welcher aus dem Lake Taupo entspringt. Dort haben wir uns etwas gekocht, was gespielt und einen entspannten Abend verbracht.
Am nächsten Morgen verbrachten wir mal wieder etwas Zeit in der Bücherei, um unsere Akkus aufzuladen. Danach waren wir in der Stadt etwas essen und haben uns danach im Lake Taupo abgekühlt :) Nach einem kleinen Einkauf haben wir uns von einem Lookout aus Taupo von oben angeschaut und uns danach auf den Weg zu den Huka Falls gemacht. Diese Strömungen und der Wasserfall liegen auch im Waikato River und haben uns ziemlich beeindruckt :) Im Gebiet von Taupo und Rotorua gab es früher eine sehr große Vulkanaktivität und heute noch sieht man diese Aktivität. In manchen Gegenden kann der Boden bis zu 100°C heiß werden, es dampft aus der Erde oder der Schlamm brodelt vor sich hin. Eines dieser Gebiete wollten wir uns nach den Huka Falls noch anschauen, doch wir waren leider zu spät und es war schon geschlossen, sodass wir diese Besichtigung auf den nächsten Tag verschoben haben. Also sind wir wieder zurück zu dem leider etwas überfüllten Schlafplatz am Waikato River gefahren und haben dort den Abend verbracht. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich schon weiterreisen, aber uns war beiden eher nach einem entspannten Tag, sodass wir unseren Aufenthalt rund um Taupo doch noch etwas ausgedehnt haben. Am Schlafplatz wimmelte es von Backpackern und als 3 anfingen sich an einem langen Seil ins Wasser platschen zu lassen, hielt es Felix natürlich nicht lange auf seinem Stuhl. Der Fluss war zwar ziemlich kalt aber nach dem ganzen Spaß wurde er zu einer großen Badewanne umfunktioniert und jeder rückte mit Shampoo und Duschzeug an, um im See zu duschen :D Mittags haben wir uns dann aber doch noch auf den Weg
gemacht und waren erst einmal in der Stadt bummeln bevor wir uns auf den Weg zu besagtem Gebiet „Craters of the Moon“ gemacht haben. Dort hat es überall aus der erde gedampft und auch Schlamm konnten wir brodeln sehen. Danach haben wir uns noch auf den Weg zum Wirakei Valley Park gemacht, um uns ein anderes dampfendes Gebiet anzuschauen. Unser Reiseführer hatte uns leider nicht über den Eintrittspreis informiert, aber der nette Besitzer hatte eine kleine Aufgabe für uns, sodass wir den Park umsonst besichtigen konnten. Gott sei Dank, denn dafür Geld zu bezahlen, wäre ziemlich blöd gewesen. Es war leider nicht so besonders spektakulär. Dampf kam zwar auch aus der Erde aber im Grunde genommen war es nichts anderes als beim Crater of the Moon. Glücklicherweise hat Felix einen Anhänger voll Holz gestapelt und wir konnten 20$ sparen ;) Für die ganzen Tiere vorm Eingan hat sich der Weg dorthin aber doch gelohnt ;) Danach haben wir uns wieder auf den Weg zum Schlafplatz im River gemacht.
Nach einem Frühstück mit Entenbabys haben wir es dann aber doch noch geschafft endlich weiter zu reisen. Unser erstes Zeil war das Thermalgebiet um Wai-o-Tapu. Dort wollten wir uns ein weiteres faszinierendes aktives Gebiet anschauen. Letztendlich hätten wir uns die beiden Ausflüge vom Vortag sparen können, aber so wussten wir richtig zu schätzen wie unglaublich spektakulär Wai-o-Tapu ist :) Nach einem 2-stündigen Rundgang und hundert Fotos später haben wir uns auf den Weg ins stinkende Rotorua gemacht. Dort stinkt es wirklich! Durch die ganze Aktivität wird unheimlich viel Schwefel freigesetzt, welcher in der ganzen Stadt für einen unüberriechbaren „faule-Eier-Geruch“ sorgt ;) Wir haben uns in der Stadt ein wenig umgesehen und uns ein Maori-Dorf angeschaut, aber so langsam hatten wir genug vom vielen reisen und fahren sodass wir entschieden noch an diesem Tag nach Mt. Maunganui und Tauranga zurückzukehren, um dort die Zeit zu genießen bis unser Job anfangen würde. Unseren ersten Abend zurück verbrachten wir in einem netten Strandkaffee mit heißer Schokolade und Kniffel :) Und damit war die Reisezeit erst einmal für längere Zeit vorbei!

die Küste entlang zum East Cape

das East Cape



der östlichste Punkt Neuseelands :)

Tokomaru Bay

Mantel abgeplatzt...

Mahia

Lake Tutira
Lagerfeuer :)


Glenfalls Campsite am Waikato River


MÄÄÄH!

Lake Taupo

Huka Falls :)




Schlafplatz am River in Taupo

Crater of the Moon

Frühstück mit Entenbabys

Tarzan!

Wai-o-Tapu


brodelnd bei 100°
Champagne Pool


das Teufelsbad ;)

Maori-Dorf in Rotorua

1 Kommentar:

  1. Schön, mal wieder etwas von Euch zu lesen! Wir wünschen Euch ein möglichst angenehmes Arbeiten!
    Liebste Grüße von Jutta und Micha

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