Montag, 26. Mai 2014

Noch ein paar wenige Fotos aus den letzten Wochen:

So sah unser Ostersonntags Frühstück aus :)

Hier wohnen wir zur Zeit. Es gibt Stellplätze für Wohnmobile, Zimmer wie im Hostel und kleine Häuschen, die man mieten kann. Wir leben trotzdem in unserem Auto, da es das günstigste ist.


Nicht selten findet man diese kleinen Obststände am Straßenrand, an denen man sich frisches Obst von privaten Kleinbauern mitnehmen kann und dafür ein wenig Geld in die beistehende Kasse wirft.  Diese Art von Vertrauen werden wir in Deutschland bestimmt vermissen.

Felix kleine Wanderung zu einem Lookout an einem unserer freien Tage: Unserer  geliebter Mount Maunganui!

Wäsche waschen muss dann auch mal sein...

Unser Auto! Oder: Wir verschrotten unser zu Hause...

Dann wäre da noch die Geschichte von unserem Mitsubishi Pajero... Auf unserer Reise über die Nordinsel hatten wir nie Probleme mit dem Auto. Doch am 26.03. als wir für das Auto eine neue Registrierung brauchten, nahm alles eine eher unschöne Wendung... Aber zu erst erkläre ich euch am besten, wie das in Neuseeland läuft: Um legal mit einem Auto fahren zu dürfen braucht jedes Auto eine Registrierung. Vorne in der Windschutzscheibe klebt ein Schild mit einem fett gedruckten Datum, welches aussagt, wie lange das Auto zugelassen ist. Um so eine Registrierung zu bekommen, braucht das Auto eine sogenannte „Warrant of Fitness“ (kurz: WOF), also eine Garantie das das Auto die nächsten 6 Monate ohne Probleme fahren sollte. Bei der WOF Inspection werden alle wichtigen Sachen unter die Lupe genommen und im schlimmsten Fall muss man Reparaturen vornehmen lassen um eine WOF und eine Registrierung zu bekommen. Auch für die WOF klebt ein Schild in der Windschutzscheibe aber zusätzlich muss diese auch in einem WOF-Computer-System verzeichnet sein, damit alle WOF-Stellen sowie die Poststellen darauf zugreifen können.
Unser Mitsubishi Pajero hat am Tag bevor wir ihn bekommen haben eine neue WOF bekommen, weshalb wir dachten, dass alles in Ordnung wäre und der Preis daher angemessen ist. Die Registrierung war auch noch bis zum 26.3. gültig, was zum Zeitpunkt des Kaufes ja noch fast 2 Monate waren. Deswegen waren wir beim Kauf sehr zuversichtlich doch am 26.3. ging es mit der Zuversicht langsam den Bach herunter....
Im Postoffice sagte man uns, dass unser Auto keine WOF hat und wir ohne WOF keine neue Registrierung bekommen könnten. Wir versuchten ihr zu erklären das wir eine WOF haben aber sie erklärte uns, dass diese im Computer-System verzeichnet sein müsste, was nicht der Fall war und wir am besten zu „VTNZ“ (Vehicle Testing Station NZ) fahren sollten, damit die an Hand des Stickers nachvollziehen konnten, wo die WOF gemacht wurde und warum sie nicht im System verzeichnet ist. Leider konnte man den Sticker kaum noch lesen und im Endeffekt lief alles darauf hinaus, dass wir eine neue WOF machen lassen sollten. In dem Moment hat uns das sehr geärgert aber hätten wir gewusst, was auf uns zukommt, wären wir mit einer neuen WOF vermutlich unheimlich glücklich gewesen. Allerdings war es schon später Nachmittag, sodass wir alles weitere auf den nächsten Tag verschoben. Vormittags suchten wir dann nach einem Mechaniker, der uns noch für den gleichen Tag einen Termin geben konnte und fanden letztendlich auch einen sehr vertrauenswürdigen. Als wir um 16h zum Termin erschienen kam schon das erste Problem auf uns zu: Da bei der WOF Inspection auch alle Sicherheitsgurte überprüft werden müssen, und unser Auto als 7-Sitzer registriert war, konnte der Mechaniker keine WOF machen. Zuerst mussten wir noch einmal zu VTNZ fahren damit unser Auto als 2-Sitzer registriert werden konnte. Als wir dann wieder beim Mechaniker ankamen und dieser sagte er würde trotz Verspätung noch die WOF Inspection machen waren wir unglaublich froh. Doch nach 10 Minuten fragte er uns ob er wirklich weiter machen sollte, weil das Auto in einer unglaublich schlechten Verfassung wäre und die WOF im Februar niemals hätte bestehen dürfen und Reparaturen in einem vierstelligen Betrag anstehen würden. Das hat uns natürlich erstmal den Boden unter den Füßen weggezogen aber der Mechaniker hat uns versucht Mut zu machen und uns geraten wie wir vorgehen sollten. Und bezahlen mussten wir immerhin auch nichts...
Also sind wir am nächsten Morgen wieder zu VTNZ gefahren, um dort eine WOF unabhängige Inspection machen zu lassen. Sobald man die WOF Inspection machen lässt, hat man nur vier Wochen Zeit, um das Auto reparieren zu lassen aber bei der unabhängigen Inspection konnten wir erst einmal überlegen wie wir vorgehen wollten. Bei VTNZ hat eine Mitarbeiterin dann heruasgefunden, dass die WOF von Februar zwar ins Computer-System aufgenommen wurde allerdings 4 Wochen später einfach wieder daraus gelöscht wurde. Aber von wem, konnte sie auch nicht herausfinden. Nachdem diese Inspection durchgeführt wurde sagte man uns, dass die Reparaturen vermutlich so um die 3000$ kosten würden... Daran hatten wir erstmal eine Weile zu knabbern aber nachmittags hatten wir uns wieder soweit gefangen, dass wir mit dem Inspection Zettel noch einmal zum Mechaniker fahren konnten. Mit den Neuigkeiten von der ausgelöschten WOF hat uns der Mechaniker geholfen eine Beschwerde einzureichen, was zwar alles ziemlich kompliziert war aber der liebe Steven war wirklich der einzige der uns geholfen hat und den Zuständigen für solche Fälle persönlich kontaktiert hat, weil 2 deutsche Backpacker keine Chance hatten zu ihm durchzukommen... Er sagte uns auch, dass wenn er gute benutze Autoteile verwenden würde, sich die Reparaturkosten im Bereich von 1500$-2000$ bewegen würden. Sein Ziel war es aber, die Firma zu finden, die unsere WOF gefälscht hatte, damit die die Reparaturkosten übernehmen konnten. Ein paar Tage später hat er uns angerufen und gebeten vorbeizukommen, weil er Neuigkeiten hatte. Ein bisschen Hoffnung keimte in uns auf, leider hielt auch diese nicht lange an. Der zuständige Andrew Lister hatte zwar die Firma ausfindig gemacht, doch diese hatten bei über 200 Autos die WOF gefälscht und danach einfach geschlossen, sodass man in diese Richtung leider nicht mehr weiter vorgehen konnte... Für uns stand somit die Entscheidung an, solange zu arbeiten bis wir unser Auto reparieren konnten, oder es zu verkaufen und ein neues zu kaufen. Nach ein paar Recherchen im Internet haben wir aber schnell die Entscheidung getroffen zu unserem lieb gewonnen Pajero zu stehen. Damit hieß es mit dem kaputten Auto so wenig wie möglich zu fahren, immer dort zu parken wo keiner kontrollieren kam und so viel Geld wie möglich zu sparen. Mit einer abgelaufenen Registrierung hätten wir 350$ Strafe bezahlen müssen, falls man uns erwischt hätte und auch wenn unsere Windschutzscheibe eine gültigen WOF Sticker hatte, hätte jeder Polizist schnell herausfinden können, dass diese nicht im Computer-System verzeichnet ist, was nochmal eine 350$ Strafe gewesen wäre... Und natürlich sind wir einer Polizeikontrolle nur knapp entkommen... An einem Samstag Abend wurde auf der Hauptstraße in Mt Maunganui kontrolliert, doch auch in der kleinen Nebenstraße in die man noch hätte abbiegen können stand ein Streifenwagen. Ziemlich schlau gemacht... Wir kamen Gott sei Dank in der kleinen Nebenstraße aus der anderen Richtung, sodass unsere Seite nicht kontrolliert wurde. Aber die Angst war uns beiden ins Gesicht geschrieben...
Als der Job endlich losging waren wir heilfroh, weil wir dachten, dass es sofort eine 6 Tage Woche wird und wir pro Person an die 1000$ die Woche verdienen würden... Aber auch das hat natürlich nicht geklappt...
Vorletzte Woche hatten wir dann endlich genug Geld gespart und haben uns den halben Donnerstag frei genommen, um eine WOF Inspection bei VTNZ machen zu lassen. Danach sind wir zum Mechaniker gefahren, der uns nach wochenlangem Warten schon erwartet hat und uns einen Termin für unseren freien Tag am Montag gegeben hat. Montags konnten wir uns ein Auto von einer Freundin leihen, weil die Reparaturen den ganzen Tag dauern sollten. Beim Mechaniker angekommen wartete aber eine unheimlich gute Nachricht auf uns. Letztendlich sollten alle Reparaturkosten bei ca. 900$ liegen. Trotz vieler Sachen die an dem Tag zu erledigen waren, konnten wir den Tag unheimlich genießen und uns ist einfach ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Mit dem reparierten Auto ließ es sich natürlich auch viel besser fahren, aber zu VTNZ haben wir es natürlich nicht mehr geschafft...
Heute, am 26. Mai 2014 war es dann endlich soweit: Nach exakt 2 langen Monaten hat unser Auto die WOF Inspection bestanden und wir haben eine neue Registrierung bekommen. Wir können es kaum fassen, aber sind unheimlich glücklich, dass wir unser Auto behalten haben und alles dann doch noch eine relativ gute Wendung genommen hat. Solch eine Erfahrung machen wir hoffentlich nie wieder aber gelernt haben wir daraus natürlich auch... Wir freuen uns jetzt unheimlich auf unsere hoffentlich unbeschwerte Reise auf die Südinsel und hoffen, dass wir das reparierte Auto für einen guten Preis verkauft kriegen ;)
Mit neuen Erlebnissen melden wir uns bald zurück, bis dahin :)

Wir melden uns zurück! Unser Job im Kiwi Packhouse 9.04.-26.05.:

Hallo ihr Lieben!
Langsam wird es mal wieder Zeit, dass wir euch von unserer Zeit hier berichten.
In den letzten Wochen drehte sich für uns alles ums arbeiten. Am Anfang ging der Job leider ziemlich schleppend los: Einen Tag arbeiten, dann 4 Tage frei, dann wieder 2 Tage arbeiten und 3 Tage frei... Am Anfang der Saison gab es leider nicht genug Früchte und wir haben nur versucht in der Zeit dazwischen so wenig Geld wie möglich auszugeben. Unsere Arbeitsstelle liegt in Te Puna, ca. 15 Minuten außerhalb von Tauranga. Für die erste Woche wollten wir uns in der Accomodation Te Puna einquartieren, sodass wir direkt auf der anderen Seite der Kreuzung vom Packhouse wohnen würden. Aus einer Woche wurden aber schnell zwei und drei Wochen und letztendlich wohnen wir immer noch hier ;) Aber mit 160$ die Woche für uns beide zusammen ist der Preis auch ganz in Ordnung. Hier haben wir heiße Duschen, eine Küche und ein Wohnzimmer mit Fernseher und alles was man zum kochen braucht. Und viele nette Menschen lernt man hier auch kennen :)
Das Packhouse ist eigentlich aufgeteilt in zwei Packhäuser. Es gibt das kleinere Hawk Shed und das größere Eagle Shed. Wir arbeiten jedoch im sogenannten Sparrow Team. Das befindet sich zwar im Eagle Shed aber ist ein eigener kleiner Breich in dem wir größtenteils die 2. Klasse Kiwis packen. Ich steh dort wie auch in Bowen am Grading Table, wo den ganzen Tag Kiwis rüberollen und sortier alles aus, was unakzeptable für die 2. Klasse ist. Die Kiwis werden dann von der Maschine je nach Größe in eine Box befördert, die Packer schließen die Boxen und Felix klebt ein Label drauf und stapelt die Boxen auf Paletten. Also im Grunde genommen ist es der gleiche Job wie in Australien nur das die gesamte Firma viel viel größer ist.
Am Anfang gab es leider nur konstant Arbeit für das Eagle Shed. Unser Manager ist aber ziemlich nett und fand es unfair, dass nur das Eagle Shed Arbeit hat. Deswegen hat er die Arbeit vom Eagle Shed auf 7 bis 17.30 Uhr verkürzt und das Hawk Shed mit dem Sparrow Team zusammengelegt damit wir dann von 18 bis 3 Uhr morgens im Eagle Shed in einer Nachtschicht arbeiten konnten. Das haben wir zwei Wochen gemacht mit mehreren freien Tagen. An diesen haben wir uns gerne mit Marie-Anne und Erwan getroffen, einem französischen Pärchen mit denen wir von Anfang an zusammen gearbeitet haben und mit denen wir uns sehr gut verstehen :)
Aber vor einiger Zeit ging die Saison dann richtig los und wir haben angefangen 6 Tage die Woche jeweils von 7h-19.45h zu arbeiten. Man verfällt dann in einen Rhythmus von „schlafen, arbeiten, kochen, schlafen, arbeiten, kochen, ...“. Ziemlich anstrengend aber wenn man am Ende der Woche seinen Verdienst sieht weiß man, dass es sich gelohnt hat ;) Das Packhouse arbeitet damit sieben Tage die Woche, weil jeder Arbeiter seinen individuellen freien Tag hat ;) Das hieß aber auch, dass noch mehrere Leute eingestellt wurden und Marie-Anne und ich damit Verstärkung zum Graden bekommen haben. Der erste Tag war zwar sehr merkwürdig aber im Nachhinein haben wir uns unglaublich gut mit den drei neuen Mädels aus Frankreich, Deutschland und Kanada verstanden :)
Unser freier Tag ist immer der Montag! Heute ist es auch schon der letzte frei Montag für uns weil wir in einer Woche Te Puna verlassen werden und uns im Eiltempo auf den Weg zu Südinsel machen werden ;)
Leider muss ich diese letzte Woche ohne Felix arbeiten. Er hatte die ganze Zeit Allergie Probleme mit dem Kiwi Staub und trotz Allergie-Tabletten war es vor 2 Tagen richtig schlimm, das wir Sonntag Morgen in eine Art kleines Krankenhaus fahren mussten... Dort konnte man ihm schnell helfen und seine Atmung erheblich verbessern aber der Arzt meinte, dass er unbedingt aufhören müsste mit Kiwis zu arbeiten. Wir hoffen, dass er vielleicht in der Firma noch einen anderen Job bekommt, aber sonst bleibt Felix halt zu Hause und kocht für mich und ich gehe arbeiten :P

Solche Kiwis kommen dann ab und zu auch mal angerollt. Das Rechte Exemplar muss dann natürlich aussortiert werden ;)

Ja und da arbeiten wir. Unser Packhouse "DMS Te Puna" von  oben.  Etwas größerer Betrieb als unser kleines Tomaten Shed in Bowen.