Die letzten 24
Tage haben wir damit verbracht zu warten, dass der Job endlich
anfängt. Mit der Zeit hat uns der Optimismus langsam verlassen (vom
Geld mal ganz zu schweigen...), weil nie die Nachricht kam auf die
wir gewartet haben... Doch nach langer Zeit voller Warterei und
Langeweile kam dann heute doch endlich noch der Anruf, dass es
übermorgen am Mittwoch den 09.04.2014 endlich losgehen sollte.Wenn
wir euch von jeden einzelnen Tag berichten würden, würdet ihr
vermutlich beim lesen einschlafen... Deshalb aus den vergangenen 3
Wochen nur die spannenden Ereignisse:
Am Wochenende des
15. und 16. März tobte in Tauranga und Mt Maunganui ein Unwetter.
Unheimlich viel Regen und Äste sind an diesen zwei Tagen auf den
Boden herunter gekommen. Das Auto hat gewackelt und wir waren in
unseren Möglichkeiten etwas eingeschränkt :D Immerhin konnten wir
so guten Gewissens die „Hot Pools“ von Mt Maunganui mit Blick auf
den Mount genießen. Bei Wind und Regen haben wir die heißen,
salzigen Pools unter freiem Himmel umso mehr genossen und die warme
Dusche danach war nach wochenlangem kalt duschen ein weiteres
Highlight.
Am Dienstag den
18.03. hatte ich bei unserem künftigen Arbeitgeber schonmal das
sogenannte „Grader-Training“. Während Felix den ganzen vormittag
ohne Gequängel von mir fischen war, habe ich mich in den
„Grader-Job“ einarbeiten lassen und gelernt, welche Kiwis in den
Müll oder die 2. Klasse sortiert werden müssen. Auf den ersten
Blick komplizierter als bei den Tomaten aber vermutlich alles nur
eine Sache der Gewohnheit. Also wer demnächst grüne oder goldene
Zespri-Kiwis aus Neuseeland isst, sollte sich bewusst sein, dass
diese schon durch unsere Hände gegangen seinen könnten ;)
Am nächsten Tag
sind wir endlich unserem längst geplanten Ausflug auf die Bergspitze
des Mt Maunganui nachgegangen. Der Aufstieg war zwar anstrengender
als gedacht aber die Aussicht bei blauem Himmel und Sonne
wunderschön.
Am 22. März haben
wir den Tag mit einem ausgiebigem Brunch am Strand gestartet während
ich zum ersten Mal auf die Idee gekommen bin, dass sich das Wort
Brunch aus Breakfast und Lunch zusammensetzt :D Nach ein paar
Erledigungen haben wir uns auf den Weg gemacht, um Doug dann doch
endlich mal zu treffen. Er wohnt bei Freunden ganz in der Nähe von
unserer Arbeitsstelle und nach einem Kaffee haben Doug und Megan uns
die McLarren Falls und den riesigen Park drum herum ganz in der Nähe
von Tauranga gezeigt. Gegen Abend wurden wir von den beiden noch zu
einem BBQ auf deren Terrasse eingeladen, wo sich auch Eve, die
Mitbewohnerin von Megan, wieder zu uns gesellte. Mit den dreien haben
wir endlich mal wieder einen spaßigen Abend in Gesellschaft
verbracht und danach problemlos im Garten im Auto geschlafen, obwohl
uns eine Couch angeboten wurde.
Am Tag darauf
konnten wir in der Sonne auf der Terrasse frühstücken und danach
eine warme Dusche genießen. Wir beschlossen an diesem Tag erneut
nach Hobbiton zu fahren und dieses Mal wirklich die Tour zu machen.
Als wir dort ankamen war leider für die nächsten eineinhalb Stunden
alles ausgebucht, aber bei einem Picknick im Schatten haben wir Zeit
schnell rumgekriegt ;) Dann war es soweit und wir sind durch das
Auenland gelaufen, wo alle Herr der Ringe Filme und Der Hobbit
gedreht wurden. Leider wurde alles, was sich in den kleinen Häuschen
abspielt in Wellington gedreht, sodass wir uns alles bis auf den Pub
„Zum Grünen Drachen“ nur von außen angucken konnten. Trotzdem
war es beeindruckend die ganzen kleinen Häuschen in den Hügeln zu
bewundern und der Rundgang wurde mit einem Freigetränk im Grünen
Drachen abgerundet. Auch wenn es uns gut gefallen hat und wir seit
dem vorhaben uns die neue Hobbit-Verfilmung anzugucken, sind 75$ pro
Person einfach zu teuer. Aber sowas macht man ja auch nur einmal ;)
Eine Woche später
am 29.03. hatten wir einen ziemlich langweiligen Tag bis wir uns am
Abend mit Doug, Megan und Eve auf einem „Gourmet-Food-Market“
getroffen haben. Dort haben wir alle etwas leckeres gegessen und auf
einer großen Wiese gesessen, uns Bands angehört, eine Feuer-Show
gesehen und gequatscht :) Leider war der Abend wieder viel zu schnell
vorbei... Am nächsten Morgen haben wir einen Spaziergang über eine
kleine Landzunge gemacht, die vom Strand in den Ozean hineinragt.
Dort ist Felix spontan von einem ca. 10 Meter hohen Felsen (bewacht
von Lifeguards) ins Wasser gesprungen. War wohl das Höchste von dem
er je gesprungen ist ;) Der Rest des Tages war leider unheimlich
langweilig...
Am nächsten Tag
war die Langeweile für mich vorbei als ich ein Päckchen von zu
Hause in den Händen hielt und es sich anfühlte wie Geburtstag,
Weihnachten und Ostern an einem Tag :) Seitdem konnte ich meine Nase
wann immer ich wollte in Bücher stecken, die für mich um die halbe
Welt gereist sind, danke Mama :) Felix konnte so ungehindert so viel
fischen wie er wollte, also hatten wir beide was davon :) Zumindest
bis zu dem Zeitpunkt als Felix am gleichen Abend im Dunkeln zurück
kam, klatschnass und nur noch in Boxershorts bekleidet und ich dachte
er wäre ins Wasser gefallen. Aber nein, mit nassen und glitschigen
Händen hatte er aus Versehen seine Angel ins Wasser fallen lassen
und versucht, diese bei einem Tauchgang wiederzuholen. Leider ohne
Erfolg, sodass wir uns mit Taschenlampen nochmal auf den Weg machten.
Aber das Wasser war einfach zu tief und in der Dunkelheit konnten wir
nichts mehr machen. Uns blieb nichts anderes übrig als am nächsten
Morgen wiederzukommen und stundenlang dort rumzusitzen, bis die Flut
langsam zurückging... Vorher hatten wir noch kurz einen Abstecher in
die Stadt gemacht um für 4.50$ eine viel zu kleine Taucherbrille zu
kaufen, die qualitativ alles andere als hochwertig war... Doch sie
erfüllte ihren Zweck: Nachdem wir ein paar Stunden in der Sonne
gebrutzelt hatten und beide hofften, dass die Angel noch am Grund
liegen würde, hat Felix es gewagt und ist ins Wasser gesprungen.
Schon der erste Tauchgang war erfolgreich und die Angel wieder da,
sodass wir am gleichen Abend noch fischen gehen konnten :)
Am Freitag den
04.04. waren wir in der City unterwegs und wurden auf der Straße von
leckerem Bratwürstchenduft angelockt. Allen Menschen drumherum wurde
zugerufen „Do you wanna join us for lunch?“ und als wir die Worte
„It is free!“ aufschnappten haben wir natürlich nicht lange
überlegt ;) Als ich den Grund erfahren wollte erklärte mir ein
älterer Mann, dass sie mit ihrem Club das längste Mittagessen der
Welt gestartet hätten. Sobald es in den nächsten Zeitzonen zur
Mittagsessens-Zeit kam, wurden auch dort freie Bratwürstchen
verteilt, sogar auch in Deutschland! Auch wenn die Bratwürstchen
hier leider keineswegs mit den deutschen zu vergleichen sind, haben
wir das Angebot dankend angenommen.
In der restlichen
Zeit waren wir in der Bücherei, am Strand, im Bayfair
Shopping-Centre oder am Mount Maunganui und haben das Leben hier in
Neuseeland genossen. Damit ist jetzt allerdings Schluss... Endlich!
Das Arbeitsleben wartet auf uns und danach noch die Reise auf die
Südinsel Neuseelands ;)
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Mondaufgang in Mt Maunganui |
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Wanderung zur Bergspitze |
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die Stadt Mt Maunganui von oben (links besagte Landzunge) |
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McLarren Falls |
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Hobbiton |
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der unechte Baum ;) |
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die Festwiese |
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Gasthaus zum Grünen Drachen |
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Spaziergang über die Landzunge |
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der Sprung |
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fischen am Mount |